Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz

One samll positiv thought in the morning can change your whole day

In Deutschland sind Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen nicht nur für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens verantwortlich, sondern tragen auch eine umfassende Sorgfaltspflicht gegenüber ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Diese Pflicht umfasst explizit die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten, dazu zählt nicht nur körperliches, sondern auch psychisches Wohlbefinden.

Sorgfaltspflicht und der Schutz der Mitarbeiter*innen vor Überlastung mittels Workflows

Überlastung, Stress oder Mobbing am Arbeitsplatz müssen von der Unternehmensführung aktiv verhindert werden. Wer diese Pflichten verletzt, riskiert nicht nur Bußgelder, sondern im schlimmsten Fall auch zivil- oder strafrechtliche Konsequenzen.

Die gesetzliche Grundlage

Die zentrale Rechtsnorm hierfür ist das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG). Nach § 3 müssen Arbeitgeber dafür sorgen, dass Beschäftigte „sicher und gesund“ arbeiten können. § 4 konkretisiert die Pflicht, Gefährdungen zu beurteilen und Maßnahmen zur Risikominimierung zu ergreifen. Psychische Belastungen fallen ausdrücklich unter den Gesundheitsschutz, da die Definition von Gesundheit sowohl körperliches als auch psychisches Wohlbefinden umfasst.

Weitere relevante Vorschriften sind:

Arbeitszeitgesetz (ArbZG):
Einhaltung von Arbeitszeiten, Ruhezeiten und Pausen

Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG):
Schutz vor Mobbing, Diskriminierung oder ungerechtfertigter Benachteiligung

DGUV Vorschriften:
Unfallverhütung und Maßnahmen zur psychischen Gefährdung

Die Umsetzung dieser Pflichten liegt direkt bei der Geschäftsführung. Wer hier nachlässig ist, kann bei krankheitsbedingten Ausfällen aufgrund psychischer Belastungen, haftbar gemacht werden, wenn nachweislich keine Vorsorge getroffen wurde.

Gefährdungsbeurteilung und Prävention

Godi Hitschler, Expertin für mentale Gesundheit am Arbeitsplatz: „Die meisten Unternehmen sehen die psychische Gefährdungsbeurteilung als lästige Pflicht. Viele Unternehmen leiten aus den Ergebnissen keine Maßnahmen ab, wobei diese doch Krankentage reduzieren würden, Produktivität und Leistungsfähigkeit erhöhen würden. So steigen Krankentage weiter an und so bleiben 30% der Krankentage weiterhin psychisch bedingt.“

Für Frau Hitschler ist die psychische Gefährdungsbeurteilung die Grundlage für alles, was wirklich wirkt. Aus ihr lassen sich individuelle Maßnahmen ableiten, die dann zum gewünschten Ergebnis führen. 

Godi Hitschler: „Es ist nicht alles schlecht, noch verloren. Es werden sich aus der Beurteilung deutliche Handlungsprioriäten hervorheben.“

Mentale Stärke ist Führungsaufgabe.
Wer als Führungsperson sein eigenes Nervensystem stabilisiert, verhindert, dass Stress ungebremst nach unten durchschlägt.

Die psychische Gefährdungsbeurteilung ist das Fundament.
Sie ist kein Formular für die Schublade, sondern die Grundlage für effiziente Maßnahmen. Nur wenn Belastungen ernsthaft erfasst werden, können Lösungen wirken – alles andere ist Kosmetik.

Resilienz reicht nicht.
Es geht nicht darum, Belastung einfach auszuhalten, sondern darum, Organisationen mutig, innovativ und klar in unsicheren Zeiten zu steuern.

Führung lässt sich nicht outsourcen.
BGM, externe Coaches und Automatisierung sind wertvolle Helfer – aber die Verantwortung für Kultur, Haltung und Vorbildwirkung bleibt bei dir.

Agilität ist ein Wettbewerbsvorteil.
Wer in Drucksituationen mental load Felder strategisch anpasst, schützt Leistungsträger, bindet Fachkräfte und schafft echte Zukunftsfähigkeit.

Praktische Umsetzung

Die praktische Umsetzung beginnt mit einer systematischen Gefährdungsbeurteilung: Arbeitszeiten, Aufgabenkomplexität, Schichtmodelle, Konfliktsituationen oder Monotonie der Arbeit müssen erfasst und bewertet werden. Daraus lassen sich dann Maßnahmen ableiten.

Diese können zum Beispiel folgende sein:

  • Anpassung von Arbeitsabläufen zur Reduktion von Stress
    • Tätigkeiten die durch ständige Umstellungserfordernisse geprägt sind überprüfen
    • Zeit- und Termindruck werden reduziert
    • Überstunden dokumentieren und Massnahmen zum Abbau implementieren
    • Reduktion von sozialen Spannungen
  • Einführung klarer Kommunikationsstrukturen und Verantwortlichkeiten
  • Schulungen zu Resilienz, Stressmanagement und Konfliktbewältigung
  • Regelmäßige Pausen und Ruhezeiten
  • Möglichkeiten zum Aufbau von Ressourcen sowie die Möglichkeiten zur besseren Steuerung von Anforderungen schaffen

Damit diese Maßnahmen wirksam sind, müssen sie nicht nur umgesetzt, sondern auch kontinuierlich überwacht und angepasst werden. Hierbei zeigt sich die Schwachstelle vieler Unternehmen: Prozesse zur Erhebung von Belastungsdaten und Nachverfolgung von Maßnahmen sind oft unstrukturiert, unregelmäßig oder rein manuell.

Workflow-Automation als Schutzmechanismus

Genau hier können Workflow-Automationen entscheidend unterstützen. Moderne Workflow-Tools wie Flow360.io ermöglichen es, die Gefährdungsbeurteilung regelmäßig, systematisch und nachvollziehbar durchzuführen. So können automatisierte Abfragen an Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gesendet werden, um Stress, Überlastung oder Konfliktsituationen frühzeitig zu erkennen.

Basierend auf den Antworten lassen sich automatisierte Maßnahmen-Prozesse auslösen:

  • Alerts an HR oder Führungskräfte bei kritischen Belastungswerten
  • Automatische Terminierung von Mitarbeitergesprächen oder Coaching-Sessions
  • Dokumentation und Nachverfolgung von Maßnahmen
  • Identifikationen von Engpässen
  • Integration von Schulungs- oder Präventionsangeboten

Diese Automationen schaffen Nachweisbarkeit und Transparenz, die im Ernstfall vor Haftung schützen können. Geschäftsführer*innen können belegen, dass sie ihrer Sorgfaltspflicht aktiv nachgekommen sind und systematisch auf psychische Belastungen reagiert haben.

Vorteile für Unternehmen

1. Risikominimierung:

Frühzeitige Erkennung von Überlastung verhindert Krankheitsfälle und mögliche Haftungsrisiken.

2. Rechtssicherheit:

Vollständig dokumentierte Gefährdungsbeurteilungen und Maßnahmen erfüllen gesetzliche Vorgaben.

3. Effizienz:

Automatisierte Prozesse entlasten HR und Führungskräfte von manuellen Routineaufgaben.

4. Mitarbeiterzufriedenheit:

Regelmäßige Abfragen und nachfolgende Maßnahmen zeigen Wertschätzung und tragen zur Motivation bei.

Fazit

Für Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen in Deutschland ist die Sorgfaltspflicht hinsichtlich der psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verbindlich. Wer dieser Pflicht nicht nachkommt, setzt sich rechtlichen Risiken aus.

Workflow-Automationen bieten eine effektive Möglichkeit, diese Verantwortung systematisch und nachweisbar wahrzunehmen. Durch regelmäßige Abfragen, dokumentierte Maßnahmenprozesse und automatisierte Eskalationsmechanismen können Unternehmen nicht nur die Gesundheit ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schützen, sondern auch die eigene Haftung minimieren.

Wer die psychische Gesundheit ernst nimmt und Prozesse automatisiert, schafft ein sicheres, transparentes und zukunftsfähiges Arbeitsumfeld – und schützt sich gleichzeitig vor möglichen Regressforderungen.


Tipps von Godi Hitschler

Was tun nach der psychischen Gefährdungsbeurteilung?

Wenn die Beurteilung positiv ausfällt (Mitarbeiter sind stabil & zufrieden):

1️⃣ Nicht ausruhen. Psychische Gesundheit ist dynamisch – was heute stabil wirkt, kann morgen kippen.

2️⃣ Stärken sichtbar machen. Kommuniziere klar, was funktioniert – das stärkt Vertrauen und Motivation.

3️⃣ Routinen etablieren. Wiederhole die Beurteilung regelmäßig und baue kleine Präventionsroutinen ein (Check-ins, offene Gespräche).

Wenn die Beurteilung negativ ausfällt (hohe Belastungen & Risiken sichtbar werden):

1️⃣ Nicht delegieren oder ignorieren. Jetzt ist die Führungsebene gefragt – Haltung und Tempo setzt du.

2️⃣ Schnelle Intervention statt Symbolpolitik. Reduziere unmittelbar Druckfaktoren aus den 5 mental load Feldern, bevor du Workshops planst.

3️⃣ Tiefe vor Breite. Lieber gezielt die Hauptursache lösen (z. B. Führungsverhalten, Kommunikationsdefizite), statt viele oberflächliche Maßnahmen einzustreuen.

Weiter Tipps und Informationen von Godi Hitschler finden Sie auf ihrer Webseite: https://godi-hitschler.com/


Sie suchen nach einem einfachen, aber aussagekräftigen „Stress-Test“ für ihr Unternehmen?

Sprechen Sie mit uns. Wir zeigen Ihnen unverbindlich, wie Sie in wenigen Schritten einen Workflow zur Abfrage, Ergebnisauswertung und Massnahmenumsetzung für ihr Unternehmen erstellen können, ohne viel Zeit zu investieren.